Eine frühlingshafte Nikolaustour (Bericht von Ulli Grünewald)

(ul) Es war weder Nikolaus noch Weihnachten, sondern ein scheinbar ganz gewöhnlicher Mittwoch Ende April und dennoch sah man Brigitte Hopp und Reinhard Lindner mit vielen bunten Tüten bepackt durch Allner spazieren. Gewöhnlich ist seit Mitte März allerdings auch in Hennef und seinen rund 100 Dörfern schon lange nichts mehr; denn all die lieb gewonnenen Gepflogenheiten, die das gesellschaftliche Leben hier prägen und das Miteinander so lebenswert machen, mussten aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gestrichen werden. So auch die monatlichen Treffen des Club 90 des HVV Allner – jene gemütliche Kaffeerunde, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, und im Begegnungsraum der Kita „Haus am Allner See“ mit selbst gebackenem Kuchen, frischem Kaffee und ungezwungenen Gesprächen für Allner Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahre immer wieder eine schöne Abwechslung ist.

Am vergangenen Mittwoch war es nun bereits das dritte Mal in Folge, dass dieser liebenswerte Kaffeeklatsch einmal im Monat, deren Organisation Marita Klein-Henseler und Klara Wirtz seit Jahren übernehmen, ausfiel. Grund genug für den Vorstand des HVV Allner, die Seniorinnen und Senioren einmal an der Haustür zu besuchen und mit einem besonderen Mitbringsel zu erfreuen. Rund 40 Tüten hatte Brigitte Hopp zu Hause liebevoll gepackt und neben etwas Süßem und einer saftigen Erfrischung durften in Corona-Zeiten Seife, feuchte Toilettentücher und der selbst genähte Behelfsmundschutz natürlich nicht fehlen. Dieser in leuchtend grün, der Vereinsfarbe des HVV Allner und selbstverständlich made in Hennef. Von Haustür zu Haustür ging es zu all denjenigen, die sonst den gemütlichen Nachmittag so schätzen, und die sich nicht nur über die bunte Tüte freuten, sondern auch über einen kleinen Plausch mit gebührendem Abstand. „Gerade für die Alleinstehenden ist das geltende Kontaktverbot besonders schlimm“, berichtet Reinhard Lindner und so verging der Nachmittag wie im Fluge bis alle Tüten an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht und die interessantesten Neuigkeiten ausgetauscht waren.

Die Runde machte diese frühlingshafte „Nikolaus-Tour“ telefonisch in Windeseile und so erreichten die ersten begeisterten Danksagungen die überraschte Marita Klein-Henseler, noch bevor sie von der tollen Aktion überhaupt etwas wusste und schließlich ihre eigene Tüte an der Haustür bekam…