Allner ist ein Ortsteil der Stadt Hennef (Sieg). Hennef wiederum liegt an der südlichen Grenze Nordrhein-Westfalen und ist die viertgrößte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis.
Allner liegt an zwei Flüssen, nördlich der Sieg und westlich der Bröl. In der Nähe befindet sich die Autobahn-Ausfahrt Hennef-Ost (A560), durch den Ort führt die Landesstraße 352. Oberhalb von Allner liegt der 175 m hohe Mühlenberg. Unterhalb befindet sich das Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet „Siegaue“, zu dem auch der Allner See gehört, der Mitte der 80 Jahre im Rahmen des Autobahnbaus entstand.
Um 1280 wurde Allner erstmals urkundlich erwähnt. Das Augustinerkloster Merten erhielt Land prope Alnere zum Geschenk. Schon zu dieser Zeit dürfte ein festes Haus Mittelpunkt einer kleinen Grundherrschaft gewesen sein. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts befindet sich der Rittersitz, das spätere Schloss Allner, in der Hand derer von Markelsbach. Dem Schloss zu Füßen liegt der Kern des Dorfes mit 147 Einwohnern im Jahr 1816, 225 in 1871 und 194 Einwohnern im Jahr 1961.
Nach der preussischen Ordnung gehörte Allner zur Gemeinde Altenbödingen in der Bürgermeisterei Lauthausen. Am 1. Oktober 1956 wurde die Gemeinde Lauthausen durch die Eingliederung der bisherigen Gemeinden Altenbödingen und Happerschoß eine amtsfreie Gemeinde. Sie umfasste den größten Teil des Amtes Lauthausen. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn wurde zum 1. August 1969 die Gemeinde Lauthausen aufgelöst. Die überwiegenden Teile der zugehörigen Ortschaften wurden der gleichzeitig neu gebildeten Gemeinde Hennef (Sieg) angegliedert.
Quelle: Wikipedia
Schloß Allner
Schloss Allner liegt am Südhang der Nutscheid und oberhalb des Siegufers.
Geschichte: 1420 wird die im Besitz des Adeligen Arnold von Merkelsbach, Lehnsmann des Stifts von Vilich und ab 1421 Amtmann des bergischen Amtes Blankenberg, befindliche Wasserburg erstmals urkundlich erwähnt; dieser nennt sich hierin erstmals mit dem Namenszusatz „genannt von Allner“.
1557 ging der Besitz durch Heirat an Wallraff Scheiffart von Merode, genannt von Kühlseggen, der entsprechend ebenfalls die Amtmannstelle in Blankenberg besetzte. Um 1650 vergrößerte Bertram Scheiffart von Merode den Kernbau des Rittersitzes und begann den Umbau von der Wasserburg zum Schloss. Ende des 17. Jahrhunderts fiel der Besitz durch Heirat an die Spies von Büllesheim. Durch einen verlorenen Lehensstreit vor dem Reichskammergericht mussten Ende des 18. Jahrhunderts das Schloss und auch Burg Merten und selbst schloss Schönstein schließlich an Franz Ludwig von Hatzfeldt herausgegeben werden. Dieser verbrachte jedes Jahr mehrere Monate in Allner.
Sein Schwiegersohn Clemens von Loë folgte ihm als Besitzer der Schlossanlage. Der spätere preußische Generalfeldmarschall Walter von Loe wurde am 9. September 1828 auf Schloss Allner geboren. 1837 bis 1848 war Maximilian von Loe Landrat des Kreises Siegburg und machte Schloss Allner zum Sitz des Landratsamtes. Nach seinem Tod verließen die Erben 1850 das Schloss, dass nun leerstand.
1870 kaufte der Düsseldorfer Augenarzt Albert Mooren das Schloss und ließ es 1875 durch den Franziskanerbruder Paschalis im gotischen Stil umbauen. 1883 wurde es an den Industriellen Philipp Heinrich Cockerill verkauft, dessen Tochter das Schloss mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Graf Alfred Adelmann von Adelmannsfelden bezog. Durch Heirat kam der Besitz nachfolgend in den Besitz der Familien Pagenstecher und Horstmann. Letztere ließen es von 1953 bis 1973 als Kinderheim nutzen. Nach jahrelangem Leerstand, der mit Verwüstungen und Plünderungen auch der Inneneinrichtung einherging, und weiteren Besitzerwechseln wurde die Schlossanlage 1984 von Franz Schilke erworben und es wurden auf dem weitläufigen Areal (Straßenname: „Im Schlosspark“) außerhalb der Schlossmauern im Rahmen eines Bauherrenmodels Eigentumswohnungen errichtet. Das sich in der Schloßstraße befindliche und privat bewohnte Anwesen Schloss Allner selbst, samt Schlossgarten und -Park, kann nicht besichtigt werden.
Ältestes Haus
Allner verfügt nach wie vor über einige sehr schöne und gut erhaltene Fachwerkhäuser.
Die schöne Fachwerkhofanlage im oberen Teil der Lettestraße ist das älteste Gebäude in Allner.
Erbaut wurde es im Jahre 1670. Seit 1983 steht das Fachwerkhaus unter Denkmalschutz.
Die heutigen Bewohner haben das Gebäude liebevoll restauriert und somit ist es nach wie vor eine richtiggehende Sehenwürdigkeit in unserem Dorf. Da das Haus noch immer bewohnt ist, ist die Besichtigung verständlicherweise nur von außen gestattet.
Kirche St. Josef
Über viele Jahrzehnte hinweg hatten die Allner Bürgerinnen und Bürger die Heilige Messe in Hennef oder Happerschoss besucht. Zuletzt diente der Ratssaal des damaligen Rathauses der Gemeinde Lauthausen als „Notkirche. Am 30. September wurde daher der Grundstein für die Kirche St. Josef in Allner gelegt.
Die Bauarbeiten gingen unter Leitung des Architekten Heinz Nicolas aus Hennef zügig voran. Am 24. Februar 1957 fand die Glockenweihe statt und am 29. September 1956 feierten die Gläubigen ihr Kirchweihfest.
Der Entwurf berücksichtigt die landschaftlichen Gegebenheiten. Das Gebäude erstreckt sich an einem Hang in südstlicher Richtung. Von der Siegburger Straße führt eine Freitreppe zu einem kleinen Vorplatz hinauf. Vor dem Eingang erhebt sich ein Holzkreuz.
St. Josef ist heute eine Filialkirche von St. Simon und Judas, welche wiederum zum Seelsorgebereich Geistingen – Hennef – Rott gehört.
Vor ihrer Eingliederung wurden in St. Josef auch sehr oft Hochzeiten, Kommunionen und kirchliche Feste zelebriert.
Termine Gottesdienste: sonntags, 18.00 Uhr
Spielplätze
Ein Spielplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe der schönen alten Fachwerkhäuser im alten Ortskern an der Ecke Lettestraße /Im Hagen. Hier finden Sie ein großes Klettergerüst mit Rutsche, sowie ein Karussell und ein großer Sandkasten. Zur Sturzprophylaxe wurden gummierte Gehwegplatten rund um das Klettergerüst verlegt. Im Sommer spenden Kugelahornbäume Schatten. Nutzung ist in der Zeit von 8 Uhr bis 22 Uhr für Kinder bis 14 Jahre gestattet.
Der andere Spielplatz befindet sich in der Straße „Zum Weingarten 15“. Er verfügt über eine Vogelnestschaukel, Turnstangen, Wipptiere und einen Kletterturm mit Rutsche sowie einen großen Sandkasten. Die Rasenflächen mit Tisch und Bänken laden zum Verweilen ein. Nutzung ist in der Zeit von 8 Uhr bis 22 Uhr für Kinder bis 14 Jahre gestattet.
Kindergärten
Der Kindergarten Allner ‚Im Weingarten‘ wurde 1975 unter der Leitung von Frau van Almsick eröffnet. Frau van Almsick führte die Kita bis zu Ihrer Pensionierung 2010 mit viel Liebe und Verständnis für die kleinen und großen Sorgen ihrer Schützlinge. Der Abschied fiel beiden Seiten damals dann auch sehr schwer, denn viele Kinder, die seit dem 1975 den Kindergarten besuchten, bringen bis heute ihren eigenen Nachwuchs hierher.
Die Nachfolge von Frau van Almsick trat Frau van Eynern an, die bis heute den Kindergarten mit ihrem Team leitet. Seit dem 01.08.2008 werden auch Kinder im Rahmen einer Einzelintegration betreut. Ab dem Kindergartenjahr 2010/2011 wurde das Betreuungsangebot dann um vier U3-Plätze erweitert.
Nach dem Abriss des Bürgerhauses entstand ‚Im Helltgen 1‘ ein neuer Kindergarten ‚Haus am See‘. Eine großzügige Außenanlage sowie ein Bolzplatz laden hier zum Toben ein.
Gefallenendenkmal
Das Gefallenendenkmal in befindet sich in der Dr.-Pagenstecher-Straße. Alte, große Kastanienbäume umgeben die Gedenkstätte direkt an der Sieg.
Gepflegt und mit Blumen geschmückt wird der Platz vom Heimat- und Verschönerungsverein Allner.
Jedes Jahr an Totensonntag gedenken die Allner Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit dem Hennefer Bürgermeister hier den im ersten und zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Ihnen zu Ehren wurde dieses Denkmal errichtet.
Mühlrad
Von der ehemaligen Allner Mühle ist nur noch das mühlrad erhalten, sowie reste der Grundmauer. Es ist ein Baudenkmal, der Schutzbereich umfasst die baulichen Anlagen wie die Außenwand des Mühlengebäudes mit Mühlrad und Widerlager, Teile des Wehrs sowie die Brücke über den Obergraben der Allner Mühle im Bereich der Siegaue und der L 352.
Die Mühle wurde als Getreidemühle und Ölmühle genutzt. Die Bewohner der Dörfer Allner, Heisterschoß, Bröl, Müschmühle, Happerschoß, Altenbödingen und ein Teil von Lauthausen mussten hier ihr Korn mahlen lassen. In diesen Dörfern waren weitere Mühlen nicht zugelassen.
Die Mühle wurde vom letzten Müller Alois Verspohl bis 1971 betrieben und aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufgegeben. 1973 wurde das Gebäude aufgrund des Ausbaues der Ortsdurchfahrt von Allner abgerissen. Die Reste der Mühle wurden zusehends überwuchert und waren bis Anfang des Jahres 2010 kaum mehr zu erkennen.
Im Rahmen des Regionale-2010-Projekts „Natur und Kultur quer zur Sieg“ wurden die Reste wieder freigelegt und das vorhandene historische Mühlrad als wichtiges Zeugnis der Hennefer Stadtgeschichte und als technisches Denkmal über einen Info-Steg wieder sichtbar.
Sport- und Bolzplatz
Das Sportheim wurde aufwendig renoviert. Die Umbaumaßnahmen sind in Kürze abgeschlossen, so dass der SV Allner-Bödingen auch hier wieder sein Training aufnehmen und Spiele bestreiten kann.
Auch für die Nachwuchskicker gibt es einen Platz, auf dem man nach Herzenslust mit Gleichgesinnten Fußball spielen kann.
Der Allner See, der sich zwischen der Sieg und der A 560 befindet, entstand vor 30 Jahren (1984 und 1986) aufgrund von Abgrabungsarbeiten im Zuge des Baus der A 560. Er dient bis heute als Naherholungsgebiet der Stadt. Das ca. zehn Hektar große und sieben Meter tiefe Gewässer ist in unterschiedliche Zonen eingeteilt, so dass Badegäste, Angler und auch der Naturschutz nicht zu Kurz kommen. Im Sommer ist gerade in der Badezone sehr viel los. Menschen aus dem ganzen Kreis und von weiter her kommen zum schwimmen, grillen und sonnenbaden. Die Spiel- und Liegewiese steht hierfür täglich zwischen 06.00 und 22.00 Uhr zur Verfügung. Der textilfreie Aufenthalt ist untersagt.
Wer keine Lust auf ein Bad hat, spaziert einfach auf dem asphaltierten Rundweg einmal ganz um den See und genießt die Landschaft beim Ausruhen auf einer der vom Heimat- und Verschönerungsverein errichteten, zahlreichen Bänke oder beobachtet von hier die Artenvielfalt der auf dem Allner See heimisch gewordenen Enten und Gänse.
Die Parkplätze am Allner See sind im Sommer sehr begehrt. Die ausgewiesene Parkzone ist zwischen dem 01. Mai und 30. September unterjährig jeweils zwischen 10 bis 20 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, gebührenpflichtig. Die Gebühr beträgt für die erste bis dritte angefangene Stunde jeweils 1 Euro, der Tagesparkschein (ab der 4. Stunde) kostet 5 Euro. Man kann auch in der Hennefer Innenstadt parken. Von dort aus erreicht man den See am besten über den Horstmannsteg.
Obstwiese
Auf unserer Wiese hinter dem Bolzplatz wachsen alten Obstsorten, die schon früher in Allner geerntet wurden, z. B. Apfelbäume wie Jakob Lebel, Rheinischer Bohnapfel, Winterrambour, Schöner aus Boskoop, Ontario und Klarapfel und andere Obstsorten wie Gute graue Birne, Hauszwetschge und Büttners rote Knorpelkirsche.
In unregelmäßigen Abständen finden unter fachmännischer Anleitung Kurse zum Schnitt von Obstbäumen statt. Nach einer theoretischen Einführung in die Technik und die Werkzeugkunde wird ausprobiert, wie die Obstbäume einen Schnitt erhalten, der einen guten Wuchs und eine gute Ernte bewirkt. Insbesondere werden die Bedürfnisse einer Streuobstwiese thematisiert. Ausgestattet mit gutem Werkzeug können die Kursteilnehmer die Schnitttechniken an unterschiedlichen Baumsorten selbst ausprobieren.
Horstmannsteg
Die Brücke ‚Horstmannsteg‘ ist seit Jahrzehnten die sicherste und kürzeste Verbindung zwischen dem Stadtteil Allner und der Innenstadt. Sie führt über offenes und weites Gelände in direkter Sichtweite zur Innenstadt. Viele Unternehmungen, wie z. B. zum kleinen Einkauf in die Innenstadt, können dank des Stegs zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden, und es wird auch im Sinne der Umwelt gerne auf die Nutzung des PKW’s verzichtet. In der Mittagspause bei einer Runde um den See mal durchpusten und frische Luft schnappen, kein Problem. Schüler, Berufstätige, Familien, Mütter, Kinder, Jugendliche, Freizeitsportler, Senioren, Wanderer, Ausflügler, Erholungsuchende – tagtäglich wird die Brücke über alle Personen- und Altersgruppen hinweg, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, intensiv und mit Freude genutzt und das kleine Naturerlebnis während des Weges erhält man als Geschenk des Tages obendrauf.
Obwohl der Steg stark renovierungsbedürftig war, konnte der Neubau lange Zeit nicht in Angriff genommen werden. Tatsächlich musste der Steg dann im Frühjahr 2018 über Nacht wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Letztlich verständigten sich die Stadt Hennef und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf eine einvernehmliche Planung für einen Ersatzneubau. Nachdem über zwei Jahre weite Umwege notwendig waren, wurde der Neubau im September 2020 eröffnet.
Falls Sie mehr über Allner erfahren wollen, empfehlen wir folgendes Buch:
Titel: Allner – Eine Ortsgeschichte
Verfasser: Helmut Fischer
Urheber: Heimat- und Verschönerungsverein Allner e.V.
Impressum: Hennef (Sieg) : Halft, 1988
Umfang: 232 S.: III., graph. Darst.
Das Buch ist auch in der Stadtbibliothek Hennef verfügbar, kann aber auch beim Vorstand des HVV Aller e.V. für 5 € gekauft werden.